Über zehn Jahre ist es her, als ich mir von meinem Taschengeld schwedische Vokabel-Lernhefte kaufte. Dann lag ich abends mit einer Taschenlampe unter der Bettdecke und flüsterte schwedische Brocken und Grammatikregeln vor mich hin, weil mich die Sprache so faszinierte und ich sie unbedingt lernen wollte. Bereits in der ersten Lektion des Hefts begegnete mir die Vokabel kanelbulle. Schwedisch für Zimtschnecke.
Während ich nach all den Jahren wohl die meisten (wichtigen) Worte wieder vergessen habe, so sind die kanelbullar (Plural) doch irgendwie hängen geblieben. Vor einigen Tagen fielen mir die Hefte wieder in die Hände und beim Durchblättern erinnerte ich mich an den Urlaub in Schweden – an süße Zimtschnecken und Kardamommilch. Der süß-scharfe, würzige Geruch von frisch gemahlenem Kardamom ist einfach himmlisch und zählt nicht umsonst zu meinen liebsten Gewürzen. Passend zur Saison verwende ich für den Teig der Zimtschnecken Kürbispüree. Es gibt ihnen nicht nur das gewisse Etwas, sondern ersetzt auch die Butter im Teig – eine leckere, fettarme Alternative. 🙂
Für eine Springform (etwa 4 Personen):
Für den Teig
etwa 200ml (Pflanzen)milch Deiner Wahl (ich verwende hier Sojamilch mit Vanillegeschmack)
450g Dinkelvollkornmehl
400g Hokkaido-Kürbis bzw. Kürbispüree
1 daumengroßes Stück Ingwer (gerieben)
1 EL Zimt (z.B. von der Gewürzkampagne)
1 Würfel Hefe (oder 1 Päckchen Trockenhefe)
1 Prise Salz
außerdem
2 reife, weiche Bananen
1 EL Zimt
30g Rohrohrzucker
Für die Glasur
40g Margarine (Alsan)
50g Puderzucker
Saft einer Zitrone
2 grüne Kardamom-Kapseln
Zuerst den Hokkaido-Kürbis halbieren und die Kerne entfernen. Den Kürbis klein schneiden, in einen Topf geben und mit Wasser bedecken, anschließend weich kochen lassen (etwa 15min). Wasser abgießen, den Kürbis pürieren und abkühlen lassen.
Sojamilch in eine Schüssel geben und die Hefe darin auflösen (die Hefe kann besonders gut arbeiten, wenn die Milch lauwarm ist). Beiseite stellen. Mehl, Zimt und Salz vermengen, geriebenen Ingwer und die Hefe-Milch dazu geben. Lauwarmes Kürbispüree unterrühren und alles zu einem glatten Teig kneten. Wenn dieser noch zu trocken ist, etwas mehr Milch dazu geben. Teig zugedeckt eine halbe Stunde gehen lassen, danach kurz durch kneten.
Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen.
Arbeitsfläche mit etwas Mehl bestreuen und den Teig möglichst gleichmäßig und nicht zu dünn ausrollen (wenn ihr nicht viel Platz habt, halbiert den Teig und wiederholt den folgenden Schritt). Schält jetzt die Bananen, zerdrückt sie mit einer Gabel und verstreicht das Bananenmus auf dem Teig. Vermischt Zucker und Zimt und streut etwa 2/3 davon darüber. Rollt nun den Teig vorsichtig zusammen und schneidet ihn mit einem scharfen Messer in etwa zwei-Finger-breite Stücke. Legt die Stücke bzw. Schnecken nun mit der Schnittseite nach oben in eine gefettete Spring- (oder Quiche)form und zieht sie mit den Fingern leicht auseinander. Verteilt nun den restlichen Zucker und Zimt darüber und backt die Schnecken bei 180 Grad etwa 25-30 Minuten, bis sie goldbraun werden.
Während die Zimtschnecken abkühlen, könnt ihr die Glasur zubereiten. Gebt die beiden Kardamomkapseln in den Mörser und öffnet diese vorsichtig mit dem Stößel, so dass die Samen herausfallen. Entfernt die Schalen und mahlt die Samen zu Pulver, das ihr anschließend mit dem Zitronensaft, der weichen Butter und dem Puderzucker zu einer glatten Glasur verrührt. Zum Schluss gebt ihr diese über die frisch gebackenen Zimtschnecken und genießt sie am besten noch lauwarm.
9 comments
Kürbis, Dinkel, Ingwer, Zimt, Hefe und Kardamom – das klingt unglaublich gut. Als hätte jemand alle meine Lieblingszutaten in ein Rezept gepackt! Heute Abend wird gebackt! Äh, gebacken. Danke fürs Teilen, liebe Aileen!
Tolles Rezept. Muss ich gleich übernächstes Wochenende ausprobieren. Danke!
njammmiiii, das wird nachgebacken!
Was für ein Traum, ein ganz tolles REzept das ich unbedingt probieren muss. Die Zimt-Schnecken sehen so lecker aus und mit Kürbis passt es ganz wunderbar in meine Kürbisliste;)
Liebe Grüsse,
Krisi
Heute Morgen gibts bei uns Kürbis-Zimt-Schnecken, lecker! Nur mit dem Mehl bin ich nicht ganz hingekommen. Bei mir hat der Teig lange geklebt und ich musste deutlich mehr Mehl verwenden. Und am Ende sind sie nicht ganz so hübsch geworden wie deine. Aber sehr fein! Danke für das Rezept!
Ich noch mal. Habe eben festgestellt, dass ich wohl zu viel Kürbispüree verwendet habe. Entsprechend habe ich mehr Mehl gebraucht. Die Mehlmenge passt also wunderbar. Tolles Rezept und absolute Empfehlung!
Chapeau…!
Ohhh wie lecker sehen die denn aus!! Bin begeistert 🙂
LG
Ela
Hab’ den Kuchen nachgebacken – das Rezept ist genial! Am besten schmeckte er natürlich noch lauwarm, aber auch am nächsten und übernächsten Tag war er noch super-saftig! Der Teig hatte bei mir über eine Stunde zum Gehen, das machte ihn noch extra-fluffig.